Simones Reiseschnipsel

Freundlichkeit als Alternative

vom
5.5.22


Braunkohle und dann die Wende


+ Darf ich mich zu Ihnen setzen?


* Aber ja. Gibt ja keine Alternative. Woher kommen Sie?


+ Nähe Bodensee.


* Der ist schön. Unsere Seen sind nicht so gross, dafür zahlreich. Und sie sind geflutet.


+ Das heisst?


* Hier wurde früher Braunkohle abgebaut. Teils wurden die Tagbaulöcher schon vor der Wende geflutet. Das Hochwasser im 2002 erledigte dann den Rest. So wie die Wende auch.


+ Darf ich fragen, wie Sie diese damals erlebt haben?


* Ich war MfS-Offizier. In der Bundeswehr wollten sie mich dann nur noch als Handwerker. Auch für den Ingenieur hatten sie keine Verwendung. Doch insgesamt hatte ich Glück. Hier war nach der Wende jeder vierte arbeitslos. Jetzt ist es ruhiger geworden.


+ Hm. Den Krieg ausgenommen. Der beunruhigt.


* Ja. Sehr.


Pause.


* Ich habe mich so getäuscht! Ich hätte nie gedacht, dass Putin so dämlich ist. Ebenso Selenskyi. Krieg ist nie die Lösung!


Pause.


* Und Sie? Haben Sie auch eine Meinung?


+ Die selbe wie Sie. Ausgenommen in Bezug dämlich.


* Na ja. Wir kommen halt aus anderen Generationen. Aber recht haben Sie.


Pause.


* So. Jetzt gehe ich meine Frau auf dem Friedhof besuchen. Weiterhin gute Fahrt!


+ Ihnen auch alles Gute! Und vielen Dank für das Gespräch.


"Plaudereien” - unterwegs in Sachsen-Anhalt.


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